Umbau Kläranlage Obere Ems
27.04.2015 -
Das Abwasser aus dem Einzugsgebiet des bisherigen Abwasserverbands Obere Ems wird seit Anfang dieses Jahres auf der Kläranlage in Niederselters mitbehandelt. Hierfür wurde im letzten Jahr ein neuer Verbindungskanal von der Kläranlage Esch zum bestehenden Kanalnetz in Würges gebaut und in Betrieb genommen (wir berichteten). Zum Jahresbeginn 2015 wurde die Kläranlage Esch außer Betrieb genommen, geleert und gereinigt. Nun hat der Umbau der alten Kläranlage zum Regenrückhaltebecken begonnen. Die erforderlichen Bauarbeiten wurden im Frühjahr vergeben und die Baufirma hat bereits mit dem Abriss begonnen.
Die künftig nicht mehr benötigten Anlagenteile (wie Rechen und Sandfang) werden abgerissen. Die wesentlichen Umbaumaßnahmen betreffen das bisherige Belebungs- und Nachklärbecken, das aus zwei Teilen besteht, einem inneren Becken und einem äußeren Ring. In dieses vorhandene Becken wird das neue Regenrückhaltebecken hineingebaut. Das alte Becken dient somit als Gründung für das neue Bauwerk. Die Beckensohle bleibt erhalten, die Außenwände werden geringfügig „gekürzt“, während die Ringwand und das Mittelbauwerk abgerissen werden, um Platz für das neue Becken zu machen. Die Außenwände des neuen Beckens werden gegen die alten, gekürzten Wände gestellt. Das neue Becken ist bewusst so konzipiert, dass es in freiem Gefälle entleert wird, also ohne zusätzlichen Energieverbrauch. Abwasserabfluss und Höhenstand im Becken werden natürlich messtechnisch überwacht und automatisch gesteuert. Alle Daten werden mit Fernwirktechnik an die Kläranlage nach Niederselters übertragen.
Der Abwasserabfluss durch den neuen Kanal zur Kläranlage in Niederselters ist genauso groß wie der, der ursprünglich auf dem Standort mit der alten Kläranlage gereinigt wurde. Früher, heute und künftig kommt jedoch bei starken Regenereignissen mehr Abwasser an, als weitergeleitet werden kann. In solchen Fällen kommt das Regenrückhaltebecken zum Einsatz. In ihm wird das Abwasser zwischengespeichert und nach dem Regenereignis zur Kläranlage weitergeleitet. Durch eine detaillierte Berechnung, die so genannte „Schmutzfrachtsimulation“, wurde bereits im Vorfeld berechnet, dass das vorhandene Regenrückhaltebecken der alten Kläranlage für die Zukunft nicht groß genug ist. Außerdem ist dieses Becken deutlich sanierungsbedürftig. Das neue Becken wird erheblich größer als das alte Becken und auch deutlich größer als die Berechnungen ergeben haben. Damit kann es auch in Zukunft eine ausreichende Rückhaltung sicherstellen.
Die Baukosten für den Umbau werden auf rund 1,2 Million Euro geschätzt. Die Arbeiten liegen bisher gut im Plan. Fertig wird das neue Becken im Herbst dieses Jahres.
zurück